Samstag, 4. Februar 2012

nouvelles photos

Central Park will sie nicht, aber vielleicht wollt ihr sie ja!
























Liebe Tagebücher

es ist ja nicht so, als würde ich absichtlich nicht schreiben, um euch zu ärgern. Aber ich habe immer so viel zu tun, so kommt es mir zumindest vor.
Ich habe vor einiger Zeit eine Hypothese aufgestellt, warum ich kaum noch schreibe. Sie ist schlicht und einfach. Es ist mein Leben geworden. Am Anfang wurde ich einfach in den Tigerkäfig geworfen, in einem Film ausgesetzt. Neue Umgebung, neue Menschen. Es war alles neu und ich beobachtete aus Distanz. Ich konnte schreiben. Aber jetzt bin ich ein Teil dieser Welt geworden und nichts kommt mir mehr fremd und unbekannt vor. Aber für euch werde ich versuchen, eine Distanz zu gehen. Für 10 Minuten, um diesen Blogeintrag zu schreiben.
In letzter Zeit haben wir wirklich nicht viel erlebt, die grauen Tage verschwammen zu einer einheitlichen trägen Masse, bis der erste Schnee fiel. Die Ferien sind zu Ende gegangen und seit mehreren Wochen gehe ich jetzt wieder in die Schule. Die nächsten Ferien stehen schon vor der Tür und warten nur darauf, uns in den Süden mitzunehmen.
Es sind die letzten Tage der Schlussverkäufe, les soldes. Ich muss zugeben, dass ich wirklich nicht schlecht profitiert hab. Natürlich habe ich mir keine Wintersachen gekauft. Das wäre ja auch ziemlich dumm, im Februar der mich mit -8° C in eine angenehm warme Decke schlägt. Ich gebs zu, meine Einkäufe waren wirklich nicht praktisch, aber ich bin schon gut für den Sommer eingedeckt. Für die letzten Wochen, haben Marie und ich im H&M und Zara gelebt, wie dieses Video beweisen kann.
http://www.tl7.fr/le-journal-de-11-janvier-1256.html
Wir sind im zweiten Bericht und tauchen ganze 2 Sekunden auf! Wie wir dynamisch aus dem H&M schreiten.
Ich habe auch wieder meine Lust zum fotografieren zu finden, trotz dem Zusammenstaucher von Central Park. Das ist unser Lieblingscafé und Marie und ich fehlen keine einzige Woche im Obergeschoss. Auf jeden Fall hab ich gefragt, ob ich nicht meine Fotos ausstellen könnte, weil sie es dort anbieten. Ich hab die Fotos mitgenommen und gezeigt. Er hat nicht ja und nicht nein gesagt, ws ich dann als "nein, aber ich will nicht gemein sein und sag lieber gar nichts" gedeutet habe. Das hat schon weh getan, aber er hat ja recht. Meine Fotos sind vielleicht nicht schlecht, aber sie sind auch nicht aussergewöhnlich. Ich habe mir vorgenommen einen Fotokurs zu machen, wenn ich zurück in Dresden bin.
Und auch ein anderes Projekt hat sich in mein Blickfeld geschoben. Im Rahmen eines Projekts des 10ten Klassen auf meiner Schule, haben wir zuerst ein Buch geschrieben. Ein ganz kleines, zusammengesetzt aus Kurzgeschichten unserer Fantasie. Schon allein das hat mir Spass gemacht, auch wenn es auf Französisch eine Herausforderung war. Aber dann wurde uns verkündet, dass wir es als Theaterstück spielen sollten. Während Marie rummaulte, war ich eher erfreut. Ich habe gemerkt, dass ich es mag auf der Bühne zu stehen, in andere Rollen zu schlüpfen. Und das hat schon bei einer Bühne funktioniert, die nicht grösser ist, als 10 m²! Das will ich auf jeden Mal versuchen, wenn ich wieder da bin.
Als letztes muss ich einfach noch mal von Etienne schwärmen. Wir haben die erste Schwierigkeit der 2 Monate überwunden, die uns eine Stunde zu spät nach Hause kommen liess. Aber es hat sich gelohnt, denn es ist schöner denn je und am 14. Februar sind wir schon 3 Monate zusammen. Besonders im Winter ist es ein Segen jemanden zu haben, der dich in seinen Mantel hüllt und dessen Lippen deine eisigen Wangen wärmen. Der dich auf eine heisse Schokolade einlädt, wie gestern. Er hat mich eine neue café-Bar entdecken lassen, das What's up?, das ich jetzt dank seines Sofas liebe. Da war ich also, eingehüllt in Wärme und Geborgenheit. Ich glaube, ich hab mich niemanden ausser meiner Familie so nah gefühlt.
Damit lass ich euch jetzt gehen und ihr seid wahrscheinlich die Menschen in Deutschland, die wissen, was in meinem Kopf vorgeht. Ihr seid meine Tagebücher.
Bis sehr bald
eure tiefgefrohrene, aber sehr sehr glückliche Annegret