Montag, 26. Dezember 2011

Reklamation

Ich nehme alles zurück.
Ich liebe Weihnachten!
Wenn man sich nicht die ganze Zeit versteckt, sondern sich unter die Menschen mischt, merkt man, dass man geschätzt wird.
Und nochmal ein verspätetes aber überglückliches "Fröhliche Weihnachten"

Samstag, 24. Dezember 2011

Schnee=Weihnachten?

Um die ganze Spannung gleich mal im voraus zu nehmen: nein, nur weil Schnee liegt, fuehlt man sich nicht gleich weihnachtlich. Ich habe eine Woche zwischen fuenfmeter hohen Schneebergen verbracht und habe auch sich die Haelfte davon unter meiner Ski-Kombination gehabt. Und nein, ich fuehle mich ganz und gar nicht weihnachtlich. Hier zu Hause lacht mich ein stahlgrauer himmel aus und die glitschigen Strassen kichern vor sich hin. Ja, sie haben wie jeder andere das Recht sich ueber das Maedchen lustig zu machen, dass alleine in ihrem Zimmer sitzt und die vergangenen Weihnachtsfeste betrauert. Weihnachten, ein Fest, dass wie kein anderes Waerme und Freude mit sich bringt, dass ganz besonders Familien zusammenschweisst. Nur hab ich dieses Jahr das Gefuehl, als haette Weihnachten einen grossen Bogen um mich gemacht und kuemmert sich darum, dass alle anderen auch ja gluecklich sind. Meine Gastschwestern bereiten zusammen ein Programm vor, in dem ich keinen Platz habe. Ich hab im allgemeinen das Gefuehl dass das mir besonders fehlt. Ein Platz. Ich bin nicht fest in der Familie und in der Familie in der ich fest waere ist kilometerweit entfernt. Es tut weh, es tut verdammt weh, wenn man an Weihnachten nicht das hat, was sonst selbstverstaendlich waere. Ich fange schon an, die Stimme von meinem Papa zu hoeren und bilde mir ein, Gaensebraten zu riechen. Vielleicht klingt das ganze albern, aber es ist wirklich hart. Weihnachten mag mich nicht mehr. Das Weihnachtspaket von meiner Familie ist noch auf der Post, der Weihnachtsmann, der gestern auf der Schlittschuhbahn war, hatte nichts besseres zu tun als mir ein Bonbon ins Auge zu werfen und ich habe alle 2 Stunden einen Heulkrampf.
Froehliche Weihnachten euch allen, die froehlich sind.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Vintage et marry Marie









Auch wenn keinerlei Weihnachtsstimmung in der Luft liegt, muss ich zugeben, dass dieser Tag einen gewissen Zauber hatte.


Mit Marie in Lyon auf der Jagd nach Vintage. Wir sind kaum vorbereitet nach Lyon gefahren, ein Buch mit Adressen und unsere Handys in der Hand. Als wir dann auf dem Bahnhof ankahmen und ich mich beinahe in der Masse verlor, fühlte ich seit langer Zeit wieder den Charme einer Grossstadt. Man füht sich als kleiner Punkt und alles um einen herum fliesst, mal schneller und mal langsamer. Menschen drängeln und schubsen, in den Köpfen nur das Ziel, das sie ihre Ellenbogen einsetzend erreichen wollen. Der nie abbrechende Strom von Autos, die nicht mal vor Ampeln halt machen. Die Höhe der Häuser und Einkaufszentren, die dich praktisch zwingen nach oben zu schauen. Die mcDonald's und Starbucks Filialen an jeder Ecke und... und vor allem die Secondhand Läden.
Bis zum ersten mussten wir uns erstmal unter einer Brücke durchkämpfen, wo es furchtbar gestunken hat, dann haben wir ein eigenartig hässliches Viertel so lange durchwandert, dass wir es am Ende beinahe schön fanden. Als wir dann den ersten Laden ein bisschen skeptisch betraten, waren all unsere Zweifel wie weggeblasen. Wir schwebten zwischen den Kleiderständern hin und her und haben alles an uns gerissen, dass einigermassen vielversprechend aussah. Am Ende hatten wir dann eine vernünftige Ausbeute für einen wirklichen Guten Preis. Merci Frip'attitude.
Die anderen Läden haben wir dann auch gefunden, sie haben sich alle in einem Viertel versteckt. Und in einem der Läden, Jimi Vinage, hat sogar Pete Dogerty die Türklinke berührt! Aber die Preisklasse war eine andere und so sind wir von einem Laden zum anderen gelaufen, ohne etwas mitzunehmen. Am Ende sind wir dann völlig erschöpft auf einer Treppe, abseits von allem Trubel, zusammengeklappt. Nach 10 Minuten kehrte dann die Unternehmungslust zurück und wir sind aufgesprungen um einen schönen Platz zu suchen, wo wir Fotos machen könnten. Nur dumm, dass wir nach fünf Minuten bemerkt haben, dass dazu das wichtigste fehlte: Meine Kamera. Die hatte ich allen ernstes auf der Treppe stehen lassen. Wir haben also unsere Einkaufstüten und Beine in die Hand genommen und sind schnell zurückgerannt. Und da stand sie, völlig verlassen au einer kalten grauen Treppe. Ich werde mein Baby jetzt nie wieder aus den Augen lassen.
Das war wirklich einer der schönsten Tage seit Wochen. Ich konnte den ganzen Schulstress vergessen und ich hatte einfach Spass. Das liegt vor allem an Marie. Wenn ich in einer anderen Situation wäre, würde ich sie heiraten!

Mittwoch, 23. November 2011

Ein Versuch

Es ist verdammt schwer etwas zu schreiben, wenn man nichts und gleichzeitig so viel zu erzählen hat. Man weiss weder womit man anfangen, noch womir man aufhören soll.
Aber man kann wohl sagen, dass es mir gut geht, dass ich wahnsinniges Glück habe und wirklich zufrieden mit allem bin, so wie es ist.
Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich es nach 10 Minuten endlich geschafft habe aufzustehen und nach oben gehe, um mit Elise zu frühstücken. Im Bus mache ich einfach alles, was ich will, ich spreche Deutsch mit Elise, ziehe Grimassen und mache eigenartige Geräusche. Es ist mir egal, weil ich endlich verstanden habe, dass die anderen nicht cooler sind. Wenn man sich selbst weniger wert fühlt, dann unterstützt man auch die Einteilung in 'Klassen' der Menschen. Es sind nicht nur die, die auf die anderen hinabsehen. Es sind auch die, die sich wegducken. Und ehrlich, wir sind schon lange über die Klassengesellschaft hinweg. Ich fühle mich leicht und frei.
Es ist wunderbar, jeden Tag an der Schule anzukommen und eine SMS von Marie zu bekommen. Das alltägliche: Marie: Bist du da? ich: nein, ich bin zu spät :( was haben wir jetzt?
Während der Pause sind wir vor der Schule und ich fühle mich befreit. Befreit vom Druck angestarrt zu werden. Dann starren sie halt. Irgendwann wird sie das langweilen, dann lassen sie es einfach oder sie bewegen ihre Hintern und sind mal ein bisschen sympatisch.
Und das beste ist, wenn ich nach einigen langweiligen oder anspruchsvollen Stunden, endlich das warme Kribbeln in mir spühre, dass mir sagt, dass ich in 10 Minuten Mon Chéri sehen werde.
Das ist vielleicht wirklich eines der besten Dinge, die mir hier passiert sind. Aber man muss schon bemerken, dass ich wirklich Glück habe. Ich meine, wer kann schon von seinem Freund sagen, dass er as Vampir durchgeht. Da jemand vor Jahren auf die Idee gekommen ist, eine Beweisliste anzuführen, wurde mir klar, wie unrealistisch perfekt es doch ist. Dann Vampire sind sehr schön, sehr intelligent, haben blasse Haut und beissen dir in den Hals. Nach diesen Kriterien befinde ich mich jetzt offiziel in der twilight-zone. Kann sich jemand an einen meiner ersten Einträge erinnern, in dem ich erzählt habe, dass das Leben eben nicht so ist wie in twilight? Ich nehme alles zurück! Ich hoffe, dass ich bald mal stolz ein Foto präsentieren kann, aber zur Zeit mangelt es hier wirklich an schönem Licht. Kalt ist es ausserdem. Aber das ist auch keine Katastrophe, da ich ja jetzt immer jemanden hat, der mich wärmt. Dabei sehen wir auch noch gut aus, weil unser Stil aufeinander abgestimmt. Wie aus einer Werbung von The Kooples entsprungen. Ich glaube, im Grund ist er es, der mir das Gefühl gibt so leicht zu sein und der die Welt viel netter macht. Er bringt mich zum Lachen und er besitzt so viel natürliche Charme, dass ich ihn gar nicht mehr loslassen will. Ich muss da aber auch aufpassen, weil mein Hals in der Nähe seiner Zähne leicht in Gefahr schwebt.
Ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Es war das, was mir gefehlt hat. Oder eher. Er ist es, der mir gefehlt hat. Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ich mit allem zufrieden bin, dass ich jede Kleinigkeit an ihm anbete und mir keinen anderen an seinem Platz vorstellen könnte. Der Schwerpunkt meiner Welt ist leicht gekippt und das Gravitationsfeld beginnt sich zu verschieben. Und ich sag euch, es gibt nichts schöneres im Moment.

Analog 2













Analog 1












Dienstag, 15. November 2011

Ich lebe noch

Ich wollte und sollte mich nur mal kurz melden und euch weitentfernt aus den Turbulenzen meiner Schule zuwinken.
Seid den Ferien ist relativ viel passiert und das meiste ist auf eine Soirée zurückzuführen, auf der wir uns alle gut amüsiert haben, wir jungen Leute. Wie gut erzähl ich lieber nicht, weil ich ja nicht will, dass sich jemand Sorgen macht.
Nach dieser Soirée und meinen neu erschienenen (leicht übertrieben) weltbekannten Fotos, bin ich schon bekannt an meiner Schule. Ich hätte nie gedacht, dass sowas mal passieren würde, aber heute Abend habe ich wirklich mit den coolsten Jungen der ganzen Schule geschrieben!
Das klingt alles sehr positiv, jetzt wo ich das so aufgeschrieben habe, aber in Wirklichkeit ist es gar nicht so einfach. Denn die Wirklichkeit ist nicht facebook. Es ist schwer dich unbeschwert zu fühlen, wenn du weisst, dass dich alle anstarren wenn du aus dem lycée kommst. Die kleinen Kommentare sind anstrengend und verlocken einen dazu sich den Kopf zu zerbrechen. Das Lachen, das ist eigentlich das schlimmste. Alle erklären mir, dass das nicht böse gemeint ist, aber für mich ist es jedes mal schrecklich. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass sie mich auslachen, ob sie es nun tun oder nicht. Ausserdem ist es wirklich nicht sehr praktisch, dass dir alle Blicke folgen, wenn dir ein kleines Missgeschick zustösst. Ich weiss nicht, wie ich bes geschafft habe? aber als ich mich mit meiner Freundin auf den Boden hab sacken lassen hörte ich ein leises reissendes Geräusch und eine schlechte Vorahnung kroch in meinen Kopf. Und tatsächlich! Ich hatte es geschafft meine Hose zu zerreissen, ein schönes grosses Loch unter dem Po. Das hat man zum Glück nicht gesehen, wenn ich gelaufen bin und es vermieden habe, mich zu bücken. Mit Marie bin ich dann zum H und M gerannt, der neu aufgemacht hat und glücklicherweise nur ein paar Meter weiter vom lycée ist. Dort hat mich dann eine Leggings angeschaut und war mein Retter in der Not.
So viel dazu, meine Noten sind recht gut und ich merke, dass ich im Unterricht (vorallem Geschichte und Französisch) besser mitkomme. Unter den Lehrern bin ich auch bekannt, weil ich die hier eigenartige Angewohnheit habe, sie auf dem Gang zu grüssen. Das ist hier eigenartigerweise nicht üblich und ich ernte von Lehrern und Schülern gleichermassen amüsierte Blicke. Mein Lehrer in SVT ist verliebt in mich und er ist immer ganz traurig, wenn er mir sagen muss, dass ich still sein soll. Aber keine Sorge, das passiert nicht oft. Für die Arbeiten zu lernen ist wirklich schwer, neben den ganzen Hausaufgaben und den Fabeln de La Fontaine, die ich für Französisch lesen darf. Aber ich komm zurecht und das erste Trimester ist auch bald geschafft. Jetzt ist es eigentlich schon zu spät, um einen Post zu machen, aber sonst komme ich nie dazu.
Ich hoffe das reicht euch erstmal und ihr könnt euch bis zum nächsten Mal gedulden.
Eure beschäftigte und gefragte Greti!

Mittwoch, 9. November 2011

Einfach

Es ist so einfach. So verdammt einfach, dass die Antwort so simpel ist, dass es Jahre dauert bis man sie gefunden hat.
Sei wie du bist. Sei die Person, die sich ganz tief in deinem Inneren eingenistet hat und die du mit deinem Leben beschuetzen wuerdest.
Die Menschen koennen dich akzeptieren oder sie tuen es nicht.
Das ist das beste und das schlimmste, das dir passieren kann.
Warum sich also verstecken, vor einem Spiel, in dem man so wenig verlieren und so viel gewinnen kann?

Samstag, 5. November 2011

Freitag, 4. November 2011

Fortsetzung Freitag

Aiguèze



Eines der schönsten Dörfer (villages) Frankreichs. Leider hatten wir nicht so gutes Wetter, aber es sind trotzdem ein paar gute Fotos dabei rausgekommen. Ich denke das reicht als Beschreibung. In diesem Fall sagen die Fotos wirklich mehr als Worte.













Montag, 31. Oktober 2011

Freitag, 28. Oktober

LA GROTTE D'ORGNAC

Die erste Etappe auf unserer Reise war ene Kalksteinhöhle, eine der bekanntesten in ganz Frankreich. Und gut, was soll ich erzählen? Es war beeindruckend, so wie immer, wenn man tausende von Tonnen über einem aufgetürmt sind und sich unter einem eine undurchdringliche Tiefe öffnet. Die Formen waren unglaublich und weil ich Hunger hatte, sah ich überall aufgetürmte Pancakes und Makarons. Es war wirklich schade, dass mein Fotoapparat keine bessere Qualität hat, aber zum Glück hat mich meine Familie mit ihrer Spieglereflex gerettet. So kann ich wenigstens einigermaßen die Ausmaße der Grotte präsentieren. Wenn ich daran denke, fühle ich immer noch die Ehrfurcht, die mir über den Rücken lief, als ich nach oben schaute und hunderete von Stalagtiten auf mich zeigten.