Freitag, 30. September 2011

Puy-en-Valey
































Fotos von Annecy



































FOTOS!

Marie in der Praxis von Philippe



Clara






Sonnenaufgang, wie jeden Tag



La Grotte

découvert: Central Park

Unsere penetranten Freistunden und meine schrecklich späte Mittagspause am Montag (16 Uhr) zeigten Marie und mir die schönen Ecken von St. Etienne. Als wir mal wieder aus dem Subway an der Ecke kamen und in die kleine Gasse einbogen, die nur für Fußgänger ist und in der manchmal ein Mann Giitarre spielt, haben wir einen kleinen Coffeeshop entdeckt: Central Park. Was uns aufmerksam gemacht hat war der große Wrap, der uns vom Schild herauf anstrahlte. Und so standen wir dann schwuppdiwupp am nächsten Tag ein wenig hilflos vor der Theke. Es erinnerte uns ein bisschen an Subway, war aber gleichzeitig ganz anders. Es war viel häuslicher. Es erinnerte nicht an eine riesige unpersönliche Restaurantkette, es war wie bei Freunden, die dich bekochen. Und wir besuchen doch alle gern unsere Freunde. Nach dem ich dann meinen Wrap auf die Frage: "Qu'est-ce que vous faisez plaisir?" (Was würde ihnen Freunde machen?) gefüllt hatte, gingen wir eine kleine Wendeltreppe hoch und setzten uns ans Fenster. Evidement, die Wraps waren superlecker und im Menü war sogar noch ein nettes Dessert mit eingerechnet. Es kam die ganze Zeit das gleiche Lied, aber das war irgendwie nicht nervig. Wahrscheinlich war es ein sehr gutes. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal Fotos von unserem Lieblingrestaurant hochladen kann. Es war wirklich der beste Moment an diesem Tag.

Donnerstag, 29. September 2011

Bye bye Kooks

Es war eine eigenartige Mischung aus Schock und Bestätigung, die in mir aufkam, als ich die Frau hinter der Kasse anstarrte. Ich hab es gewusst! Am Freitag noch waren mehrere hundert Eintrittskarten da! Und am Montag? Nada. Ich hab mir die ganze Zeit im Spaß gesagt: "Und wenn du dann endlich alles geregelt hast, gibt es keine Karten mehr." Gut, fand ich dann im Nachhinein weniger lustig. Nun gut, wie immer: Wirbelsturm, eine kleine Träne, aber danach sagte ich mir 9/12 und mir wurde klar, dass mein Leben noch lang genug ist, um einmal die Kooks zu erleben. Also winkte ich mit einem weißen Taschentuch, eine Träne im Knopfloch und ein Lächeln auf den Lippen, dem Zug hinterher, der sich langsam aber sicher in Richtung Kooks entfernte.

9/20

Gut, da ich heute mal meine Hausaufgaben vor 11 beendet habe, werde ich die highlights bzw. deren Gegenteil der Woche auf meinem Blog verewigen.
Am Montag haben wir die Französischarbeit zurückbekommen. Das Ergebnis war ernüchternt: 9/20. Und auf einmal habe ich alles in meinem Leben in diesem Verhältnis gesehen. Nicht mal die Hälfte, aber gerade so knapp daran vorbei, dass man sich in seiner Niedergeschlagenheit auch noch über sich selbst ärgert. Und diese nette Kombination hat dann diesem Wirbelsturm in mir ausgelöst, der versucht, irgendwie auszubrechen. Leider habe ich meine Barrieren noch nicht verstärken können und so stiegen mir peinlicherweise die Tränen in die Augen. Das ließ mich dann nur noch mehr verzweifeln und ich war schrecklich unzufrieden mit mir. Ich weiß nicht, was ich mir da zusammengereimt hab, aber es sah wahrscheinlich so aus: Warum ist alles so 9/20? Ich sehe 9/20 aus, nicht schrecklich, aber auch nicht hübsch genug. Die Jungs interessieren sich nur 9/20 für mich. Es reicht dafür, dass sie mich anschauen, aber das wars dann auch. Meine Freunde mögen mich nur 9/20. Vielleicht finden sie mich ganz lustig, aber halten mich nicht länger als einen Tag aus.
Aber dann wurde mein Blickfeld wieder zurrechtgerückt. Die meisten meiner Klassenkamaraden hatten nämlich noch weniger Punkte als ich! Aber das war es nicht, was mich wieder auf den richtigen Weg geführt hat. Mir ist aufgefallen, dass ich die ganze 3. Aufgabe nicht gemacht hatte und auf die gab es 8 Punkte. Demnach habe ich eigentlich als Gesamtpunktzahl 12. Neu berechnet ergab das dann 9/12 und das ist mehr als genug. Es kommt nämlich nur darauf an, wie man alles ins Verhältnis setzt. Und danach war mein Leben dann wieder gerade gerückt und ich konnte in den Lateinunterricht gehen und mit meinen Banknachbarn sympatiesieren :D

Sonntag, 25. September 2011

LYON

Am Samstag waren wir in Lyon. Gut, was soll ich groß erzählen? Ihr müsst also wohl oder übel die FFotos abwarten.
Lyon ist eine Stadt mit breiten Promenaden, an deren Seiten mehrstöckige Gebäude in den Himmel aufragen und stolz ihre Balkone präsentieren. Es gibt steile Treppen, die hoch bis zur Kathedrale führen.
Als wir in Laon angekommen sind, sind wir als erstes eine größere Einkaufsstraße entlanggelaufen. Dort hab ich das erste mal in meinem Leben einen "Zadig&Voltaire"-Laden gesehen. Und überalle an den Ecken gibt es kleine Bäckereien, die mit Tartes, Macaron und anderen Leckereien locken. Vieles besteht aus roten Pralinen, eine Spezialität von Lyon. Wir haben zuerst die Saône und dann die Rhône überquert. So gelangten wir ins Stadtzentrum, das mit kleinen Läden und Restaurants vollgestopft war. Es gab dort auch Ecken mir sehr alten und typischen Gebäuden. Meist in einem ausgeblichenen rot mit großen Bögen. Ich habe keine Ahnung wie diese Architekturepoche heißt, aber ich fand es alles ein bisschen mediterran angehaucht. Gegen Mittag sind wir dann ins Restaurant "Les trois Maries" eingekehrt. Ein kleines Restaurant, das von seiner Stammkundschaft zu leben schien. Es war am Anfang einer kleinen Gasse und wenn man draußen saß, konnte man das Treiben auf der größeren Passage beobachten. Das Restaurant ist bekannt für seine "abats", zu Deutsch- Innereien. So gab es für mich als Entrée Fois grois du Geflügel in einer Art Tomatensuppe. Wirklich sehr gut. Als Hauptgang gab es dann Ente mit einer Soße, die dich auf sehr französische Art niederknien lässt. Philippe hatte sowas wie einen Magen und mutig wie ich bin habe ich auch davon ein Stück probiert. Ich muss sagen, dass es eigentlich ganz lecker war, auch wenn dich Konsistens ein wenig eigenartig war. Schließlich, um das französische Menü zu beenden, hatte ich als Dessert eine île flottante. Ein Berg aus süßem Eischnee, der in einem kleinen Teich aus english cream schwimmt, übergossen mit Karamell.
Vollgestopft wie wir nach diesem Essen waren, machten wir uns dann auf den Weg nach oben. Und wenn ich nach oben sage, dann meine ich auch nach oben. Die gefühlten 138092 Treppen, die wir erklommen haben, hatten mindestens eine Steigung von 35%, ein bisschen wie in Paris, nur schmaler und ohne Blick auf den Eiffelturm. Aber als wir dann oben an der Kathedrale angekommen sind, konnten wir eine spektakulären Blick auf Lyon werfen. Außerdem herrschte in dem Tal eine faszinierende Akustik, die klar und deutlich die Lieder der Band zu uns herrauftrug, die unten auf dem Platz spielte. Für verlibte Paare sicher ein wundervolles Ambiente. Schließlich haben wir uns noch die Kathedrale angeschaut. Trotz den vielen, wunderschönen Mosaiken an den Wänden und dem wunderschönen coeur, muss ich sagen, dass mir die Kathedrale in Annecy besser gefallen hat. Erst unten, in dem Raum unter der Kathedrale hatte ich meinen Kichenmoment. Du sitzt da, auf den harten Holzbänken, die dir nach dem Aufstieg bequem vorkommen. Selbst mit dem ganzen Gebrabbel der Touristen um dich herum, scheinst du nichts zu hören und genießt die nichtvorhandene Stille. Die innere Stille, die Kathedralen einem geben. Es scheint, als würdest du spürech, wie viele Tonnen Stein sich über deinem Kopf auftürmen. Es ist ein unsichtbares Gewicht, dass dich fühlen lässt, wie klein du bist. Aber ohne das Gefühl bedeutungslos zu sein.
Nach der Kathedrale haben wir versucht, wieder ins Zentrum zu kommen. Das war aber leichter gesagt als getan und unser Weg führte uns in einen kleine Uhrwald mitten in Lyon, der von Brennnesseln nur so srotzte. Als wir uns durch das Dickicht geschlagen hatten, mussten wir feststellen, dass wir in einer Sackgasse gelandet waren. Drehung um 180° und zurück. Schließlich haben wir dann doch einen vielversprechenden Weg gefunden, der uns auf eine größere Straße geführt hat. Wir sind an einem kleinen Park vorbeigelaufen und der Klang einer Gitarre ließ mich anhalten. Durch das Gitter und das Gebüsch konnte ich zwei Jungen sehen, die Gitarre spielten und sangen. Und vor ihnen erstreckte sich Lyon, wie ein weißes Meer mit zinoberroter Schaumkrone. In diesem Moment wurde mir mal wieder meine Liebe zu den Franzosen bewusst, denn das her waren welche.
Nach dem Abstieg haben wir uns noch ein paar Geschäfte angeschaut. Aber wir waren alle ziemlich müde und sind dann nach Hause gefahren. Zu Hause gab es dann noch im Kreise der Familie die erste Hälfte von Toy Story 1, die ich neugierig in mich aufsog. Ich liebe Disney!

Friends

Diese Schulwoche kann ich schon einige Klischees von Freundinnen abhaken. Wir haben schon einen Jungen gefunden, bei dem wir uns immer anstupsen wenn wir ihn sehen. Von dem wir tuscheln und schwärmen, wenn wir nichts besseres zu tun haben. Den wir kichernd durch ein Fenster beobachten. Es tut gut, einfach mal richtig dumm und kindisch-mädchenhaft zu sein. Das Lachen ist ein leichtes, wie als würde dein Herz mit schnellen, kräftigen Flügelschlägen in den Himmel fliegen. Es gibt die freien Stunden, in denen man sich gegenseitig fotografiert ohne Rücksicht darauf zunehmen, dass hinter dem Fenster eine Klasse sitzt, die einen gut sehen kann. Es ist das gemeinsame Leiden unter den Wutanfällen der Englischlehrerin und das verkniffene Lachen bei technischen Problemen mit dem CD-Player. Es sind all die Jungs, auf die man verstohlen deutet um dem anderen klar zu machen, wie man Schönheit definiert.
Es sind aber auch die tiefsinnigen Gespräche über Gefühle, Gedanken über Musik und Filme, die beinahe in analytische Richtungen gehen. Es ist das sich zusammen auf eine Bank kuscheln und eine Imunität gegen die erste Kälte des Herbstes zu entwickeln.
Es sind all diese kleinen Sachen, die dir zusamgefasst sagen, dass du ein paar Freunde gefunden hast. Ein Lächeln, dass dir sagt, dass du nicht alleine bist und dass immer jemand da ist. Ein klarer Blick in die ungewisse Zukunft, die wer weiß wie viele Abenteuer bereit hält. Das Lachen, das man teilt, und das einen von den Lasten des Schultags befreit und aufatmen lässt.

La musique-beinahe vergessen

Letzten Samstag waren wir auf einem Konzert. Auf dem Konzert von Pascal, einem Bruder von Philippe. In dieser kleinen Kirche, die im Gegensatz zu anderen Kirchen eigenartig hell wirkte, habe ich gelernt, was Melancholie ist.
Denn Melancholie ist wie eine wunderbare, bitter-süße Sinfonie. Sie lässt deinen Körper schlaff werden und legt sich wie eine weiche, dämpfende Decke auf dich. Sie füllt deinen Kopf aus und du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Es nimmt dich ein, hält dich gefangen in einem Kokon aus Watte. In dir steigt ein Druck auf, ein bekannter Druck, der sich erst um deine Kehle legt und dann hoch in dein Gesicht steigt und sich unter die Augen legt. Du musst weinen, aber du bist nicht traurig. Du bist so vollkommen glücklich und es ist so schön, dass du diese Schönheit nicht fassen kannst, sie nicht in dir halten kannst. Und um nicht zu bersten, so angefüllt, sucht sie sich ein kleines Schlupfloch und läuft in Form einer Träne deine Wange hinunter.
Dieser Moment war unbeschreiblich. Ich saß einfach nur da und habe der Musik zugehört, unfähig auch nur eine Bewegung zu machen. Die Zeit floss schnell an meinem Kokon vorbei, ohne dass ich auch nur eine Sekunde vergehen gespürt hab. Mir glitzerten Tränen in den Augen und mir wurde bewusst, dass es auch gute, wunderbare Dinge gibt, die die Menschen gemacht haben. Wie die Musik, sie von einer so vollkommenen Schönheit ist, dass man beinahe sowas wie Weltschmerz empfindet, nur andersrum. Weltglück sozusagen.

Dienstag, 20. September 2011

Crashkurs Wochenende

Ich fasse mich mal sehr kurz und erzähl Sachen, die meine Fotos (gestern abgegeben) viel besser beschreiben können.
Am Sonntag waren wir, das sind Philippe, Marie, Elise, Clara und ich, nach Puy-en-Valey gefahren. Dort war ein Mittelalterfest, was ich zum teil etwas befremdlich und albern fand. Aber wems gefällt.
Es waren etliche Stände aufgebaut und überall gab es sowas wie fahnenschwenkende Artisten oder tücherfärbende Männer mit abgehobenem Französich zu sehen. Wir sind eine Menge gelaufen und um mir und meinem Muskelkater den Rest zu geben, sind wir bis zu der Statue der Jungfrau den Berg hochgekrackselt. Das war aber eigentlich ganz interessant, weil man von dort aus die Vulkane gut sehen konnte. Ja, Vulkane! Mitten im Zentrum von Frankreich. Das hätte ich auch nicht gedacht.
Zum Mittag haben wir dann sehr rustikal gegessen, ganz dem Mittelalterstyle angepasst.
Nachdem wir dann noch einen Crêpe verspeist haben, sind wir zurückgefahren.
Karine kam Abends dann auch von ihrem Patchwork-Treffen zurück und hat allegemeine Begeisterung ausgelöst, in dem sie Brezeln ausgepackt hat. Zu lustig!
Gut, die Fotos werden mehr sagen als tausend Worte, also habt noch ein bisschen Geduld.
Eure ungeduldig auf die Fotos wartende Anng.

Change und böses Erwachen

Letztens habe ich mit einem Freund, der mir sehr wichtig ist und dem ich vertrauen, über mein Verhalten gesprochen. Was mich an mir selber stört und warum ich micht teilweise so verhalte. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe mir diese Arroganz angewöhnt. Eine Arroganz, die mich im Bus eher die Augenbrauen hochziehen als lächeln lässt, wenn mich jemand anschaut. Eine Arroganz, die mich andere abschätzend angucken lässt, wenn ich an ihnen vorbeigehe. Und nach meinem Freund, ist es auch das, was andere über mich sagen: dass ich arrogant bin. Aber jeder der mich besser kennt, und ich zähle mich selbst dazu, weiß, dass ich nicht so bin. Mir ist klar geworden, wie abstoßend dieses Verhalten eigentlich ist und dass ich es nicht nötig habe, mich so zu verhalten. Nur weil ich unsicher bin und meinen Platz im Leben immernoch suche, habe ich nicht das Recht, mich anderen gegenüber arrogant zu verhalten. Ich habe Angst verletzt zu werden, klar. Aber mein Freund hat mir die Augen geöffnet. Ich bin lieber verletzlich und wirke ein wenig naiv auf andere, als arrogant und eingebildet. Das sind Eigenschaften, die ich an anderen Mensch immer kritisiere. Also habe ich beschlossen, dieses Verhalten abzulegen und von "harte Schale, weicher Kern" zu "weiche Schale, noch weicherer, kuschligerer Kern" umzusteigen. Ganz sicher war ich mir aber noch nicht, weil man bei dem Fassen eines Entschlusses nie richtig weiß, wie es dann mit richtigen "harten" Bedingungen aussieht. Also wählte ich den Montag zu meinem Probetag aus.








Montag, der Probetag: Es war ein Morgen wie jeder andere, ich bin aufgestanden, habe mich angezogen und geschminkt, habe gefrühstückt und Zähne geputzt, bin mit Elise schnell zur Haltestelle gelaufen, hab den ersten Bus verpasst (ich werde den Tag zelebrieren, wenn wir den mal bekommen) und hab dann den zweiten genommen. Genau hier fing es an: Change. Statt ein unbewegtes Gesicht zu machen, habe ich alle meine positive Energie nach außen gekehrt. Ich habe nicht mehr versucht, die Leute irgendwie mysteriös oder so anzugucken, ich war einfach ich selbst. Und wenn mich jemand angeguckt hat, habe ich gelächelt. Ich war verblüfft wie viele zurückgelächelt haben. Das gab mir eine so vollkommene innere Zufriedenheit, dass sich das Lächeln in mein Gesicht meißelte und ich einfach da saß und im Gleichgewicht war. Nur an einer Stelle ist die Arroganz zurückgekehrt und genau dieser Moment hat meine Theorie bestätigt. Es war auf dem Weg zum Lateinunterricht und schon von weiten sah ich drei Jungen aus meiner Lateinklasse im Gang stehen. Als ich mich näherte, sah ich, wie sie sich Blicke zuwarfen, die, naja, wie beschreibt man das am besten, ich sag mal unterstützt vom übertriebenen Bewegen mit den Augenbrauen unterstütz waren. Genau in diesem Moment habe ich gemerkt, wie sich die Arroganz wie eine steinerne Maske auf mein Gesicht gelegt hat. Aber es war auch nicht mehr als das, eine Maske. Die ich sofort wieder abnahm, als ich ihre kalten Züge um die Mundwinkel und ihr zorniges Funkeln in den Augen bemerkte. Das Lächeln kehrte zurück und ich fühlte mich gleich besser, selbstbewusster und war stol auf mich, weil ich das erste Mal das Gefühl hatte mit so einer Situation richtig umgegangen zu sein. Ich kann meinem Freund gar nicht genug danken. Es ist immer bei mir in Gedanken und es ist so, als würde er mir die ganze Zeit über die Schulter schauen. Aber kein wertendes Über-die-Schulter-Schauen, eher ein ermutigendes, dass dir einen kleinen Schubbs in die richtige Richtung gibt. Und genau dieses Schubsen habe ich gespürt, als mich der Lateinlehrer zwischen dir beiden Jungs gesetzt hat. Normalerweise hätte ich gestöhnt, die Augen verdreht und angepisst meine Tasche auf den Tisch geknallt. Albern oder? Aber der kleine Stupser ließ meine Bewegungen ruhig werden. Ich setzte mich hin und lächelte meine neuen Banknachbarn an. Und, oh Wunder, sie lächelten zurück und es war der Beginn einer wunderbaren...Nachbarschaft. Der Junge zu meiner rechten meinte nach einer Weile: "Mir ist kalt" (das Fenster war offen). Er hat es auf deutsch gesagt und ich merkte, wie ein kleines, unbekanntes, sympatisches Lachen meine Lippen verließ. Meinen Bonus als hilflose Deutsche ausnutzend, hab ich mir immer Sachen erklären lassen und Arbeitsblätter verglichen. Und nun, nach diesen 60 Minuten, hatte ich zwei Menschen mehr gewonnen, die mich in der Schule erkennen und mich anlächeln. Ich behielt diese Attitüde den ganzen Tag und auch auf der anstrengenden Busfahrt bei. Und es hat wirklich was gebracht. Am Ende des Tages fand ich eine Freundschaftsanfrage von einem Jungen, der immer mit Elise und mir im Bus fährt. Ich weiß nicht, woher er meinen Namen kennt, aber das mal beiseite: Es ist doch erstaunlich. Ein Tag ein Lächeln überall mithinnehmen, das mir nicht mal schwerfiel und schon kommt man von 0 neuen "Sympatisanten" auf 1 1/2.





BÖSES ERWACHEN Es klingt jetzt vielleicht dramatisch und nach einem Ende der Lächelphase, aber eigentlich ist es nur genau das, was es ist, ein weniger schönes Aufwachen. Womit wir im Heute angekommen wären. Um 6:00 klingelte mein Wecker. Unwillig öffnete ich die Augen gerade so weit um zu sehen, dass es draußen zu dunkel war um aufzustehen. Langsam und begleitet von Stöhnen, streckte ich meine steifen Gliedmaßen aus dem Bett. Mir tat noch alles weh vom gestrigen Training und mit eckigen Bewegungen schleifte ich mich ins Bad. Das Licht war strahlend hell und tat in den Augen weh. Aber nachdem ich mich an das Licht gewöhnt hatte, wünschte ich mir das stechende Licht wieder, nur um nicht sehen zu müssen, was ich in diesem Moment sah. Mir gegenüber stand ein blasses, verquollenes Etwas mit einem Heuhaufen auf dem Kopf. Seine Augen waren klein und eigentlich nur Schlitze in dem fahlen Teigklecks mit dem Kissenabdruck. Darunter lagen kilometerlange schatten, so dreckig grau wie die Straßen von London. Mir entfuhr ein kleines verzweifeltes: "Och nö.", als ich den Teigkelcks als mein Gesicht, die Schlitze als meine blauen Augen und die Straßen von London als meine Augenringe erkannte. Böses Erwachen eben. Doch ich blieb tapfer und zog mein Morgenprogramm durch. Schließlich fand ich mich im Bus wieder...mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch diesen Tag behielt ich das Lächeln bei, das zeitweise zu einem Grinsen (als ich von der Abwesenheit einer Lehrerin und den aufallenden Stunden erfuhr) oder zu einem Lachen (in der Anwesenheit meiner Freundinnen) wurde. Ich war einfach ich selbst heute. Ich habe gesungen und getanzt ohne mich darum zu kümmern, was andere von mir denken. Ich war ich selbst und habe Kommentare wie "T'es folle?!" (Bist du verrückt?!) bekommen, die ich als Kompliment aufgefasst hab. Als Dankeschön für einen Kaugummi hab ich dem Schenker aus dem Papier eine Blume gebastelt und nach dem Spanischunterricht hab ich den neuen Schüler angesprochen. Er kommt aus Algerien, wie er mir erzählt hat und ich war stolz auf mich, dass ich etwas für ihn getan hab, über das ich mich auch an meinem ersten Tag gefreut hab.


Ich hatte heute vergleichsweise früh Schluss und trotzdem hab ich nicht viele Hausaufgaben geschafft. Ich muss mich wirklich reinhängen, am Freitag schreibe ich meine erste Arbei in Französich (so wie eine Deutscharbeit, nur in einer Sprache, die ich mit lauter Grammatikfehlern beschmutze)!


Gebt mir mentale Kraft!

Samstag, 17. September 2011


Die Sculwoche war hart, aber trotzdem hatten wir Zeit mir die Haare zu glätten und Marie zu schminken.
In der Woche ist in der Schule nichts wirklich spannendes passiert. Der Matheunterricht war leicht, der Französischunterricht anspruchsvoll, aber trotzdem schön. Am Montag war ich beim Turnen in einem Klub hier in Sorbiers. Aber um ehrlich zu sein, war ich schockiert. Es war nicht schrecklich, aber die Mädchen da haben mich schon genervt. Sie haben die ganze Zeit rumgeschrien, sich aufgespielt, haben sich auf den Arsch gehauen und fanden das soooo lustig. Das ganze konnte trommelfellzerplatzende Lautstärken annehmen, weil sie alle versucht haben sich gegenseitig zu übertrumpfen. Und die Trainer haben nichts gemacht! Sie haben einfach nur drüber gelacht und haben auch nichts gesagt, wenn die Übungen nicht richtig durchgeführt wurden. Aber ich hab mir gesagt, dass ich es aushalten könnte, weil ich ja nicht mitmachen musste. Und wenn man sich ganz doll angestrengt hat, hat man sogar gehört, was die Trainer eigentlich wollten.
Nach diesem Training hatte ich eigentlich nicht wirklich Lust wiederzukommen. Aber ich hatte noch mehr Angst vor dem Training am Freitag, denn das war in einem Klub mit Reputation. In Talaudière. Schon die Halle machte viel mehr her und auch die Trainer sahen amitionierter aus. ich hatte erst überhaupt keine Lust, von 20-22 Uhr zu schwitzen und mich dabei von ein paar Mädchen auslachen zu lassen, aber zum Glück kam es dann doch anders. Der Trainer hat mich gleich einem Mädchen vorgestellt, dass mir alles gezeigt hat und dem ich während des Trainings nicht von der Seite gewichen bin. Und außerdem gab es da Jungen und junge Männer! Nicht gerade gut für mein Selbstbewusstsein, aber schön anzusehen. Das Training begann mit einer für mich unüberwindbar scheinenden Übung: Seilspringen mit Gewichten an den Fesseln; 300 beide Beine, 100 jedes einzelne. Aber oh Wunder, ich hab es dann doch geschafft. Das Training ging dann so weiter, eine leichte, angenehme, unterschwellige Folterung. Die Schmerzen habe ich erst heute und bewege mich teilweise wie eine alte Frau. Aber das Training war super. Alle waren nett und ich konnte auch mithalten, dem Trainer nach. Also gehe ich am Montag wieder hin. Ich freue micht schon darauf und das kann nicht jede Trainingseinheit von 20 bis 22 Uhr von sich behaupten :)

aufregendes unspektakuläres Leben

Ich hatte in der Woche jetzt richtig viel zu tun und mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich solange nichts mehr in meinen Blog geschrieben hab. Erst mein lieber Papa musste mich drauf aufmerksam machen. Aber jetzt gibts brandneue Infos über mein Leben hier in Frankreich.
Letztes Wochenende waren wir Annecy, einer kleinen Stadt, von uns aus gesehen süd-östlich. Dort fand an dem besagten Wochenende ein Wettrennen bzw. -fahrradfahren statt. Heißt das nicht Biatlon oder so? Naja, auf jeden Fall läuft das so ab, dass immer zwei ein Team bilden. Einer läuft immer und der andere fährt Fahrrad. Und das auf einer Strecke von 48 Kilometern um den See von Annecey herum. Um rechtzeitig dort zu sein, hieß es um 6 aufstehen. Und das an einem Sonntag. Um 7 sind wir dann aufgebrochen und haben noch die Tante eingesammelt, die am Straßenrand eingesammelt. Das klingt lustig. Wie zu erwarten war, bin ich dann auf der 1 1/2 stündigen Fahrt durch die Alpen eingeschlafen und hab nichts von der Landschaft mitbekommen. Um neun waren wir dann ungefähr da und hatten noch eine Stunde Zeit, bis es losgehen sollte. Ich weiß nicht, wie wir das gemacht haben, aber nach gefühlten 10 Minuten haben wir Karine und Philippe zum Abschied gewinkt und ihnen "Bonne Chance" nachgerufen.
Schließlich haben wir uns unserem Schicksal ergeben und sind die 45 Minuten in der brennenden Sonne bis ins Stadtzentrum von Annecy gelaufen. Aber sobald wir den See erreicht hatten, waren uns die Sonne und unsere schmerzenden Füße egal. Ich habe wahrscheinlich noch nie etwas so idyllisches gesehen, wie dieses Fleckchen Erde. Der See ist umringt von Bergen, die sich in sanften Bögen unter dem Himmel wölben. Der See war so klar, dass man auf den Grund schauen konnte und das Wasser sah einladend Frisch aus. An einer Stelle ließen die Berge eine Lücke und man konnte direkt in den strahlendblauen Himmel schauen. Diese Lücke war gefüllt mit weißen Dreicken, die die fehlenden weißen Wolken am Himmel ersetzten. Natürlich hab ich ein Foto gemacht, aber das muss noch entwickelt werden. Dann sind wir weiter gegangen, den kleinen Kanal entlang, wo wir die beängstigend zutraulichen Schwäne gefüttert haben. Schließlich kamen dann die ersten Häuser in Sicht und ich war...ja, ich war entzückt. Diese Stadt hat bei mir die gleichen Gefühle ausgelöst, wie der Anblick eines Katzenbabies. Und ich liebe Katzenbabies! Die Häuser waren alt und die hellbraune Fassade fing schon an zu bröckeln. Die Fenster schienen einen mit ihren offenen Fensterläden ein freundliches Wilkommen zu wünschen. Die Straßen waren gerade und sehr eng. Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil sie vollgestopft mit Menschen waren, die sich die Stände angeschaut haben. Wie als hätte Annecy die Absicht gehabt, mir ein breites Grinsen auf mein Gesicht zu zauber, waren an diesem Tag überall Stände aufgebaut. Natürlich war der Käsestand unumgänglich und wir haben einen rustikalen Käse mit Erdkruste gekauft, der uns später noch Freude bereiten sollte. In Annecy blieb uns dann leider nicht so viel Zeit, wie wir gedacht haben und als wir uns dann ein Eis einverleibt hatten, sind wir so schnell wie möglich wieder zum Star/Ziel des Wettrennens gegangen. Dort haben wir dann Karine und Philippe zugejubelt, als sie ins Zeil kamen. Nachdem wir uns alle ein bisschen abgekühlt hatten, sind wir auch zurückgefahren. Als die Tante dann ausgestiegen ist, hat sie den Käse aus dem Rucksack geholt und uns überlassen. Und jeder, der ein bisschen physikalisches Verständnis hat, kann sich ausmalen, was ein heißer Tag im Rucksack für auwirkungen auf Käse hat, der ein Jahr lang gereift ist. Sagen wir so, wir waren froh als wir aus dem Auto aussteigen konnten.
Ich hoffe, ich hab euch ein bisschen Lesestoff gegeben. ich muss noch ein paar Hausaufgaben machen und will noch mal in die Stadt, um mir ein (supermegatolles) Buch für Latein zu kaufen. Bis später dann.
Eure fleißige Bloggerin

Samstag, 10. September 2011

Meine positiven Gedanken








Da ich von einer vertrauenswürdigen Quelle (die ich hier nicht nennen will) erfahren hab, dass meine Blogeinträge zu negatif behaftet sind, hab ich es mir zur Aufgabe gemacht, einen schönen Blogpost zu schreiben.
Leider kommt mir das jetzt wie Heuchelei vor, wie als wäre es von der Quelle erzwungen. Vielleicht ist es ja auch so, aber ich kann nur versichern, dass das, was ich schreibe der Wahrheit entspricht.




Wenn es keine Einwände gibt, dann antworten sie jetzt bitte mit "Ja, ich will (einen schönen Blogost schreiben)!"



"Ja, ich will!"




Also gut, ich habe keine Ahnung, wie man einen fröhlichen Text anfängt, da ich bei meinem Schreibstil auf Ironie und SSchnippigkeit (hahahha) setze. Aber das "hahaha" war doch schon mal sehr fröhlich.
Zu ersteinmal will ich sagen, dass es mir gut geht, sehr gut sogar. Die erste Woche im Hause Guillot sind um und ich habe mich gut eingelebt. Auch wenn es immer noch gewisse Unsicherheiten gibt, ist die Atmosphäre im Großen und Ganzen lockerer geworden.

Gestern hab ich mit Karine Mittag gegessen und sie hat mir gesagt, dass alle sehr froh sind, dass ich da bin. Und dass kann ich nur zurückgeben (Einzahl und Mehrzahl dann vertauscht, versteht sich.)

Ich mag jedes einzelne Familienmitglied und so unterschiedlich sie auch sind, es ist wirklich wie ein starkes Band, das sie verbindet. Denn sind sind eine Familie und erst jetzt fällt mir auf, wie vertraut und natürlich der Umgang in einer Familie ist. Ich bin noch nicht ganz Teil geworden und kann so alles von außen betrachten. Aber wenn ich das dann betrachte, fehlt mir auch meine eigene Familie.

Ich erwarte nicht, dass ich hier eine ersetzt bekomme, aber ich glaube, dass ich eine zweite gewinnen könnte.

Marie ist wirklich schon wie meine kleine Schwester. Wir albern herum, plantschen im Pool, spielen zusammen Wii. Aber wir erzählen uns auch vieles. Ich erzähle von zu Hause und sie erzählt mir zum Beispiel von Büchern und Filmen, die sie mag. Aber die kleine Marie ist so offen, verrückt und niedlich, dass man sie einfach gern haben muss.

Aber auch Clara. Sie ist etwas ganz besonderes, hab ich das Gefühl. Sie ist eher introvertiert und beobachtet erst lange. Aber ich habe das Gefühl, dass ich ihr ein Stück näher gekommen bin. Ich helfe ihr immer bei den Deutsch-Hausaufgaben und es sieht so aus, als wären wir Samstags die, die als erstes zusammen frühstücken.

Auch zu Elise habe ich meinen Draht gefunden. Wir können uns jetzt die ganze Busfahrt lang unterhalten (und die ist lang). Außerdem hat sie mir ein Geheimnis anvertraut. Welches, werde ich nicht verraten, es ist ja schließlich ein Geheimnis.

Phillippe ist auch sehr nett und lustig. Er ist nicht oft zu Hause, weil er viel arbeitet. Aber er zeigt mir viele Sachen und erklärt mir immer etwas über die Region.

Karine ist richtig lieb. Sie hat sich um all meine Sachen gekümmert und hilft mir bei den Hausaufgaben. Sie hat eine sehr positive Ausstrahlung und ein schrecklich ansteckendes Lachen. Letztens haben wir ein langes Gespräch geführt, na gut, es war eine halbe Stunde. Aber ich merke, wie auch ich beginne mich langsam zu öffnen und der Familie tiefere Gedanken und Gefühle mitteile.
Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl und auch die Schule ist eigentlich ganz schön. Natürlich sind der Französisch- und der Geschichtsunterricht sehr kompliziert, aber irgendwie werde ich mich schon durchbeißen. Die letzten Tage bin ich auch nicht im Unterricht eingeschlafen. Das ist eigenartig, weil ich gerade in diesen Nächten wenig geschlafen habe. Ich bin ziemlich müde und weiß auch nicht woher das kommt. Vielleicht vom vielen französisch oder vom baden oder vom Wii spielen.



Hier noch ein paar, meistens positiv erlebte, Klischees über Franzosen, die ich bestätigen kann:


1. Die Franzosen lieben Baguette.


Es gibt hier immer Baguette (in dieser Gegend fluite) genannt. Zum Frühstück, dann auch immer noch zum Mittag und zum Abendessen dazu. Und man gewöhnt sich furchtbar schnell daran. Ich glaube, ich kann nie wieder etwas essen und danach nicht nach einem Baguette verlangen. Ich liebe das!


2. Die Franzosen lieben Käse.


Auch dieses Klischee kann ich nur bestätigen. Wenn kein Käse im Kühlschrank ist, würde hier vielleicht Panik ausbrechen. Selbst die kleine Marie liebt den herben Ziegenkäse über alles, der mich aus den Socken gehauen hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich nach diesem Jahr ein Käsegourmant sein werde.



3. Essgewohnheiten,


Es ist genauso, wie es in allen Büchern steht und wie es uns im Unterricht eingefiltert wurde. Es gibt drei große Malzeiten am Tag und manchmal auch noch ein sogenanntes Gouton um ca. 4 uhr. Zwischendurch wird nichts gegessen. Und als Nachspeise für große Malzeiten gibt es immer, wirklich immer, Joghurt, Käse und Früchte.



4. Schulsystem


Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Schule geprägt ist von Frontalunterricht. Das bedeutet so viel wie: Der Lehrer redet oder diktiert viel mehr und die Schüler schreiben mit. Es ist selten, dass man selbstständig argeitet. Aber wer weiß, vielleicht kann ich durch diese andere Lernart auch noch viel entdecken. Außerdem ist mein Stundenplan meist bis 17 Uhr vollgestopft und am Monatg habe ich nicht mal die Mittagspause, die eine erholsame ganze Stunde lang ist. Aber dadurch, dass es auch oft Lücken gibt, halte ich die Schultage durch.



5. Französinnen sind hübsch und sehr dünn


Das ist wirklich faszinierend. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber mindestens 70% der Mädchen an meiner Schule haben eine perfekte Figur oder sind sehr dünn. Und auch wenn der Oberkörper ein bisschen kräftiger ist, die Beine sind immer unproportional dünn. Keine Ahnung, wie man sowas hinkriegt, aber immer wenn ich in der Schule bin, fühle ich mich wie ein Klops der durch die Gänge rollt. Ein hässlicher noch dazu. Denn es gibt nur wenige Mädchen, die nicht hübsch sind. Jedes Gesicht hat etwas besonderes und ist auf seine Art schön, aber anders als in Deutschland. Irgendwie französisch. Und außerdem haben alle Französinnen schöne Haare! Auch meine Freundin M. Sie ist einfach perfekt und wie ein Model. Außerdem ist sie sehr niedlich und aufgeschlossen und besitzt den einnehmenden französischen Charme.




6. Franzosen sind gute Liebhaber.


Darüber kann ich keine Auskunft geben, aber sie sehen zumindest so aus. In der 10. Klasse sind noch alle ziemlich kindlich. Aber in der 11. und 12.! Ich kann nur sagen, dass ich nicht selten mit offenem Mund dastehe. Es gibt tatsächlich Jungen, die dem Klischee eines Bilderbuchfranzosen entsprechen. Manche haben dazu auch noch eine Handtasche und enge Jacken und sprechen ein bisschen Nasal. Marie hat mir schon erklärt, was man sagt, wenn man einen Leckerbissen entdeckt: bg für beau garcon (schöner Junge). Aber für mich gilt das Jahr ja sowieso: Nur gucken, nicht anfassen.



Ich war meine Fotos abholen, wie ihr seht. Das ist St. Etienne, die Stadt, in der meine Schule ist.

Mittwoch, 7. September 2011

Ent- und Verwicklungen

Ich bin noch nicht mal eine Woche hier und hab schon so viel gelernt! Ich habe gelernt, dass es auch Jugendliche gibt, die Courage haben. Ich habe gelernt, wie man eine Tür ohne Klinke öffnet und ich hab gelernt, wie es sich anhört, wenn eine Sprache vergewaltigt wird.
Nach meinem ersten richtigen Schultag war ich ziemlich fertig. Ich war die ganze Zeit müde und bin eingeschlafen, in Deutsch, in SES, in ECJS. Zum Glück sind die Lehrer hier so verblendet, dass keiner was bemerkt hat.
An diesem Tag habe ich den Ex von Elise kennengelernt. Im Bus hab ich die beiden beobachtet und hab mich gefragt, wer mit wem Schluss gemacht hat. Aber da war dieser Faktor X der meine Überlgungen immer wieder in eine Sackgasse geführt hat. Erst später habe ich dann die ganze Geschichte erfahren. Es hat mich verblüfft, wie bereitwillig und offenherzig mir Mr. Ex sein Privatleben vorgelegt hat. Er ist schwul. Da ist er sich sicher. Und er steht dazu. Nicht nur so fürs schlechte Gewissen, nein, er sagt es auch allen. Ich finde es schön zu wissen, dass die Homosexualität auch in unserem Alter ihren Platz findet und offensichtlich von allen akzeptiert wird.
Und schließlich, nach diesem verwirrenden Tag und endlich zu Hause angkommen, hatte ich dann auch noch das Vergnügen, mich dem Kampf mit meinen Büchern zu widmen. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte leicht das Gefühl, dass Bücher und Umschlagfolie nicht füreinander geschaffen sind.
Völlig am Ende bin ich dann in mein Zimmer gegangen und hab die Tür mit einem lauten Knall hinter mir zugezogen.
Aber Moment...war da nicht noch irgendwas?
Genau! Die Tür hat keine Klinke! Ich hatte mich in meinem eigenen Zimmer eingeschlossen. Ich habe sogar versucht, aus dem Fenster zu kletter, aber da war ein Gitter drüber. Müde, wie ich war, gab ich mich dann meinem Schicksal hin und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen entdeckte ich dann meine mechanischen Fähigkeiten. Dank, der durch den Stress erhöhten, Denkleistung meines Gehirns, kam ich auf die geniale Idee irgendwas in das Loch zu stecken. Der Schlüssel war gut geeignet und nach ein paar Anläufen, schaffte ich es, meinem Verlies zu entfliehen. Das wäre ja alles schön und gut gewesen und keiner hätte was gemerkt, aber ich hatte gestern Abend noch eine verzweifelte Nachricht auf Karines Anrufbeantworter zurückgelassen. Die Arme.
Aber im Großen und Ganzen war der Tag doch besser, obwohl ich die Milch heute früh verschüttet habe. Wir hatten nur bis Mittag Unterricht und außerdem war ich auch nicht so müde.
Gut, wirklich spannendes passiert hier nicht, aber ich habe wie immer einen Drang mich allen mitzuteilen.
Andere Laster aber, beginne ich abzulegen. Und ich merke, wie sich meine Sicht auf die Dinge verändert. Ich kann viele Dinge distanzierter betrachten und komme immer öfter zu Ergebnissen, die mich zufrieden stellen. Das war früher nie so. Ich war immer unsicher, was meine Entscheidungen betraf, aber jetzt. Außerdem gelingt es mir jetzt, mich in andere Leute hineinzuversetzen. Das passiert jetzt ganz automatisch und hat auch was mit dieser Distanziertheit zu tun. Wohl am ehesten eine Distanz von mir selbst, eine äußere Sicht auf mich selbst, die mich mein eigenes Handeln bewerten lässt.
Ich habe im Unterricht eindeutig zu viel Zeit, um über mich selber nachzudenken, Aber was soll man auch machen, im Englischunterricht, den keiner außer dir selbst versteht. Du musst einfach abschlaten, sonst nimmt man sich das zu sehr zu Herzen. Es klingt vielleicht ein wenig übertrieben und eingebildet, aber es ist einfach schrecklich, wenn meine Mitschüler englisch sprechen. Am liebsten würde ich mir an den Haaren ziehen und meinen Kopf auf den Tisch schlagen. Ich könnte heulen über das, was sie der schönen englischen Sprache antun.
Da ist es doch wirklich besser, sich in seine Phantasie zu flüchten und sich die schönsten Liebesgeschichten auszumalen, wie es hoffnugslos romantische, dumme Mädchen nun mal tun.

Montag, 5. September 2011

Entrée

Als ich um die Ecke bog und der Eingang der Schule in mein Blickfeld rückte, drehte sich mir der Magen um und das Herz rutschte mir in die Hose. Ich war in meinem Albtraum gelandet. Nur diesmal half auch mein bestes Zwicken nicht. Alles verschwamm zu einer Masse aus Picaldi und Jogginghosen. Ich hatte das Gefühl, als würde ich in eine bizarre Fabrik eintreten, in der irgendwer, warum auch immer, kleine, dünne, dunkelhäutige Typen in Jogginanzügen und dickliche Mädchen mit fettigen Haaren, produzierte. Alle sahen gleich aus. Es war wirklich schrecklich. Eine Masse, die schon von weiten gut zu hören war. Eine Masse, die Jeans mit vielen Schnallen und dazu schwarze, längliche Klettverschlussschuhe trägt. Eine Masse, die zu 90% männlich (haha, schön wärs) war.
Aber ich habe mir gesagt: "Vielleicht solltest du nicht gleich alle hassen, denn du wirst für ein Jahr in DIESER VORHÖLLE GEFANGEN SEIN! nein, ein Jahr diese Schule besuchen. Also drehte ich meinen Magen wieder um, zog mein Herz aus meiner Hose und öffnete die Türen.
Vielleicht sollte man erwähnen, dass ich kein mutiger Ritter war, der alleine in die Schlacht zog. Ich hatte meine halbe Familie mitgebracht: Karine, meine Gastmutter, Elise, meine älteste Gastschwester und Clara, meine mittlere. So sind wir dann alle als kleines Grüppchen, umringt von...naja, ihr wisst schon...bis zum Sekreteriat vorgedrungen.
Der Prof. war abre wirklich nett und hat mich dann sogar zu meinem Zimmer begleitet. Meine Leibgarde musste ich leider im Erdgeschoss zurücklassen. Ohne Rückendeckung bin ich schnell ins Zimmer gehuscht und war 20 Minuten einfach nur erleichtert, dass ich mich nicht hatte vorstellen müssen.
Nach diesen 20 Minuten der Erleichterung, fing ich an, mich umzusehen und schaute dann immer öfter zum offenen Fenster. Die Jungen in meiner Klasse sahen aus, als wäre sie 12! Ich wette, sie haben nur so viel, die meisten sogar weniger, gewogen wie ich. Und die Mädchen allesamt Mandys und Jaquelines. Aber ich habe es akzeptiert und mich auf den Prof. konzentriert. Er war die einzige Person in dem Raum, mit der ich nur annähernd befreundet sein wollte. Offenes Fenster, sag ich nur.
Aber dann, als ich schon resignierend meinen Namen in das Heft der Schule geschrieben hatte, kam der Prof. aus dem Sekreteriat wieder. Er meinte nur, ich solle mein Zeug nehmen und ihm folgen. Wie auf der Flucht, raffte ich meine Sachen zusammen und verließ rückwärts den Raum. Der Prof. erzählte mir dann, dass doch noch ein Platz auf dem anderen lycée frei war. Aber ich konnte mich nicht richtig freuen. Es war einfach too much information und zu viel neues auf einmal.
Am Sekreteriat haben dann alle auf mich gewartet. Wir sind so schnell wie möglich rüber in das (viel schönere und niveauvollere) Gebäde gegangen. Wir klapperten ein paar Zimmer ab und erledigten Papierkram und schließlich führte uns eine ältere Dame, die ein verdächtig faltenfreies Gesicht hatte, zu meinem Klassenzimmer. Da ich logischerweise zu spät war, kam ich den Genuss, von allen angestarrt zu werden. Und hey, ich durfte mich sogar vorstellen! Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, zu meinem Platz zu kommen, ohne zu stolpern.
Im Nachhinein dankte ich meinem Bauch (mit einem gâteau au chocolat) für die Platzwahl, die wirklich reine Intuition war. Das Mädchen neben dem ich saß, war wahrscheinlich das stylischste aus der ganzen Klasse und wie sich herausstellte auch das netteste.
In der Pause wartete sie mit einer Freundin auf mich und fragte mich, ob ich mit ihnen gehen wollte (aber ohne kleine weiße Kaninchebabys, alles gut). Mein Tag war gerettet.
Mein Tag war wirklich anstrengend und bevor ich morgen wieder einschlafe (wie heute bei der Rede des Direktors-extrem gefährlich bei einem Mann, der gerne schreit), gehen ich lieber in mein Bett. Es war ein einfach zu viel heute.
Wer kann schon von sich behaupten, dass er zwei Entrées an einem Tag erlebt hat?
Bisous, bisous
...

Sonntag, 4. September 2011

Pas de twilightzone

Morgen ist also der erste Schultag. Nun ja, nur leider, ist es nicht so, dass man als schüchternes und tollpatschiges Mädchen neu an eine Schule kommt, sich aber trotzdem alle Typen nach dir verzehren, du einem geheimnissvollen, gutaussehenden, düsteren Jungen (Vampir! Er ist ein Vampir, du dumme Schl****!!!) begegnest, der dich unbegründet und wider seiner Natur abgöttisch liebt und dich unsterblich macht.
Die Realtität sieht so aus, dass dich alle anstarren. Aber nur für circa zwei Minunten. Danach darfst du dann allen hinterherlaufen oder du bist passé. Dabei darfst du dann aber auch keinen nerven, denn sonst kreuzen diese genervten Leute dann irgendwann deine Mama unter deinem Post an (ja, die die gemeint sind, wissen es).
Aber vielleicht sollte ich mir lange, blonde Haare, ein paar Brüste in doppel-d und einen Ventilator (der Wind macht, wenn ich durch die Eingangstür komme)besorgen und mein Leben zu einem Film machen.
Aber, to be honest, wer will das schon?

Freitag, 2. September 2011

Départ et arrivée

Nachdem ich meine Familie vor dem Check-In-Bereich mit nassen Augen zurückgelassen hatte, ging ich leicht melancholisch durch den Schalter. Der Abschied war kurz und den Umständen entsprechend schmerzlos und so war ich überwiegend mit positiven Gefühlen bediehnt. Bis wir in den Flieger konnten, hatten wir noch Zeit, die ich mir mit Ellen in einem kleinen Flughafenshop vertrieben hab. Dabei habe ich ein wirklich gutes Magazin entdeckt, das ich nur weiterempfehlen kann: kinki. Die besitzen wirklich einen erlesenen Musikgeschmack und die Modeseiten waren geprägt von American Apparel und Vintage.

http://kinkimag.com/

Mit uns ist noch ein Junge geflogen-Lorenz. Er war mir von Anfang an unsympatisch mit seinen gut gemeinten, aber schrecklich widerlichen Rastas, die ihm in sein pickeliges Gesicht hingen. Er hat mich an einen Penner erinnert, der dich penetrant und stinkend anlächelt. Und dann noch diese schreckliche, kurze, karrierte Leinenhose! Und bevor ihr mich verurteilt, mein Frust auf ihn ist wirklich begründet. Er hat mir das Vergnügen einer entspannten Reise genommen! Aber dazu später.
Wir sind dann erstmal in den Flieger gestiegen und ich hatte das Glück neben einem sehr deutschen Ehepaar zu sitzen. Die Frau hat mir beim Verstauen ihres Handgepäcks erstmal ihre Tasche inklusive ihres Bauches ins Gesicht gedrückt. Und als sie sich dann an mir vorbei zum Fensterplatz gequetscht hat, habe ich wirklich Platzangst bekommen.
Der Flug an sich war aber wirklich angenehm, soweit ich das mitbekommen hab. Ich habe nämlich die ganze Zeit geschlafen. Aber ich bin sicher, dass man das bei dem Stress der letzten Tage nachvollziehen kann.
Nach ca. 50 Minuten sind wir dann sicher in Düsseldorf angekommen und ich hab dann ganz laut angefangen zu klatschen. Peinlich. Aber ich dachte, dass man das nach einem gelungenen Flug so macht. Aber der warme Bruder vom Bordpersonal hat es wenigstens belustigt, aber verständnisvoll mit einem Zwinkern gewürdigt.
Bis dahin war alles ok - super Flug ohne Stress. Aber dann fiehl Lorenz ein, dass er seine Tickets im Flugzeug vergessen hatte. Wie dumm kann man bitte sein?! Die Tickets sind fast das Wichtigste, was man während eines Fluges bei sich hat. Wie verpeilt muss man sein, dass man die vergisst?! Ich hatte mir im Flugzeug schon genüsslich meine Wartezeit mit Kaffee und Zeitung vorgestellt, aber nein, wir mussten ja neue Tickets ausdrucken lassen. Dann hatten wir sogar noch Zeitdruck und kamen gerade nochpünktlich zum Gate. In der ganzen Hektik hat Ellen dann ihre Jacke vergessen, in der sie ihr Portemonaie vermutete. Glücklicherweise fand sie das dann doch in ihrer Tasche. Die Jacke allerdings war passé.
Kommt es mir nur so vor, oder bin ich die einzige, die unbehelligt von Problemen reisen kann?
Aber schließlich saßen wir dann doch in dem Flugzeug, das uns nach Paris bringen würde. Mittlerweile waren auch ein paar andere EF-Schüler hinzugekommen.
Auf dem Flug saß ich neben einem Mann indischer Herkunft, dessen Anzug leicht zerknittert war. Er ist immer total niedlich eingenickt, nach vorne gekippt und dann wieder hochgeschreckt. Lufthansa hat uns auf dem Flug sogar mit einem kleinen Nudelsalat versorgt. Nachdem ich den gegessen hatte, bin ich wieder in die Traumwelt versunken. Glücklicherweise bin ich noch vor Paris aufgewacht und konnte so beobachten, wie die riesige Stadt immer näher kam. Obwohl Paris kleiner aussah als eine Modelleisenbahnstadt und es diesig war, konnte man den Eiffelturm deutlich erkennen. Einfach zu schön, wie er weit über die anderen Gebäude reichte und sich unverkennbar als Wahrzeichen von Paris präsentierte.
Dann kamen wir auf dem monströsen Flughafen Charles de Gaule in Paris an. Mit Ellen und Lorenz im Schlepptau zog ich ins Weite richtung Gepäckausgabe und schon bahnte sich sich die nächste Katastrophe an. Ellen und ich hatten die Koffersache innerhalb von 10 Minuten erledigt und waren bereit, die EF-Mitarbeiter aufzuspüren. Aber da war ja noch Lorenz. Der konnte seinen Koffer nicht finden. Erst standen wir ewig am Laufband und Lorenz hat dann einen Koffer gesehen, der so ähnlich war wie seiner. Aber er hat natürlich fachmännisch erkannt, dass es nicht seiner war. Mir wurde es dann einfach zu bunt und und ich hab eine Frau vom service de bagage um Hilfe gebeten. Das kostete mich so viel Überwindung, dass ich darüber die freundliche Anrede vergessen hab. Sie hat mich gleich mal als unhöflichen Trampel abgestempelt. Lorenz sollte dann rankommen und Ellen und ich haben uns nochmal das Laufband vorgenommen, weil wir seinem Urteil nicht trauen wollten. Ich habe dann einen Koffer gesehen, der den gleichen Koffer hatte, wie meiner. Und, oh Wunder, es war der, der so ÄHNLICH aussah wie der von Lorenz. Ich hab den dann vom Laufband gehieft und mir Lorenz zur Brust genommen. Ein schrecklicher Verdacht hatte sich in mir angebahnt, der Hand in Hand mit einer Aggressivität ging, die mich andere Leute schlagen lassen will. Ich habe ihn dann auf das gleiche Schild hingewiesen und ihn aufgefordert mal in den Koffer reinzugucken. Er meinte nur, dass das nicht nötig sei, weil...weil...SEIN NAME DRAUF STAND! Ich war so angepisst! Erkennt der Junge seinen eigenen Koffer nich?! Ich war richtig sauer und wollte ihm nur noch meinen (21 kilo schweren) Koffer um die Ohren hauen. Und wir waren viel zu spät dran.
Ich bin dann vorneweg und hab mich in der Rolle des Alphaweibchens erstaunlich wohl und selbstsicher gefühlt. Wir haben dann auch gleich die EF-Mitarbeiter gefunden. Dann musste ich mich von Ellen verabschieden und bin mit einer anderen Schülerin, der uns zugeteilten EF-Mitarbeiterin hinterhergeirrt. Sie hatte schokoladenbraune Haut, ein warmes, freundliches Gesicht und lange, schwarze, krause Haare, die sie zu einem Zopf gebunden hatte. Mit ihr sind wir dann zu einem Zug gegangen, dessen einzige Aufgabe es war, Reisende von A nach B zu transportieren- auf dem Gelände des Flughafens. Ich sagte ja monströs. Dann wurden wir übergeben und an diesem Punkt trennten sich unsere Wege. Ich kam zu einer Mitarbeiterin, die schon einen Bubi aus der Slovakei unter ihren Vittichen hatte. Diese ist mit uns im Bus gefahren, der uns zum Gare de Lyon gebracht hat. Im Bus war dann noch eine Deutsche, mit der ich mich unterhalten konnte. Schon etliche Kilometer vor dem Pariser Zentrum, war etwas vom typischen Verkehrschaos zu spüren. Aber bis auf die arktischen Temperaturen, die die Klimaanlage (bei 29° Grad Außentemperatur) erzeugt, war auch das eine entspannte Fahrt. Am Bahnhof musste ich dann noch zwei Stunden warten, die aber erstaunlich schnell vergingen.
Die Zugfahrt dauerte 2 1/2 Stunden und war relativ unspektkulär. Der TGV raste durch Landschaften, die sich kaum von den deutschen unterschieden. Außer, dass ab und zu Weinberge auftauchten und die Kühe hier dreckig weiß und nicht gefleckt sind.
Fortsetzung folgt...