Sonntag, 22. April 2012

Wild, wild North


Bonjour mes amis,
ich komme gerade frisch aus meinen Ferien wieder (gestern Abend) und heute habe ich kaum die Motivation gefunden, ein bisschen was für die Schule zu tun. Morgen gehts wieder in die Schule und ich glaube nicht, dass ich den Tag überleben werde, aber gut...
Ich muss nur an die Sonne und die Wellen von letzter Woche denken und es geht mir besser.
In diesen Ferien hat es mich in die Bretagne verschlagen. Sie ist bekannt, als ein kalter, verregneter Ort. Allerdings hatten wir erstaunlich viel Glück, da die Sonne jeden Morgen meine Nasenspitze gekitzelt hat und sich jedes Mal selbst gegen die bösesten Wolken durchsetzten konnte.
Als erstes sind wir nach Goven gefahren, 8 Stunden im Auto. Das ist in der Nähe von St Malo, also ungefähr an der Nord-West Küste. Wir sind bei dem Bruder von Karine, seiner Frau und seinen zwei kleinen Töchtern untergekommen. Die beiden sind wirklich herzallerliebst!
Am ersten Tag, meinem Geburtstag, haben wir uns den Mont St Michel angeschaut. Mont bedeutet Berg, die kleine Stadt ist aber nicht auf einem Berg, nein, sie bildet ihn. Es ist eine niedliche Stadt im Wattgebiet, immer mitten im Wechsel von Ebbe und Flut. Auf dem "Gipfel" befindet sich eine riesige Abtei. Um bis dort oben anzukommen, muss man sich durch viele kleine Gassen kämpfen und etliche Stufen erklimmen. Aber für den Blick, den man von ganz oben auf die Landschaft hat, würde man selbst ein paar nette Wadenkrämpfe vergessen. Am Abend haben wir dann meinen Geburtstag gefeiert und ich habe meine erste Flasche Champagner geöffnet.
Nach einem langen Abend mit der Hälfte vom Meisterwerk Titanic, bin ich dann in meinem Bett gelandet. Ich war im Zimmer mit meinen zwei kleinen Gastschwestern und es war wirklich lustig. Ausserdem wurden wir jeden Morgen von Emma und Claire geweckt. Die beiden Mäuse kann man einfach nicht angrummeln.
Am Dienstag haben wir St Malo besichtigt. Für alle, die noch nie zur See gefahren sind, das ist eine bekannte und äusserst hübsche Hafenstadt. Wie es sich für die Tradition der Bretagne gehört, haben wir zum Mittag "des galettes" in einem Restaurant gegessen. Danach haben wir uns die Stadt angeschaut und sind am Meer spazieren gegangen. Wie ich diesen Wind liebe! In St Malo habe ich auch meinen ersten Kouign Aman gegessen. Ein Gebäck, das zu 40% aus Blätterteig und zu 60% aus Butter besteht. Am Abend haben wir uns mit vollen Bäuchen auf das Sofa fallen lassen und haben "Vie artiste" ("The Artist") geschaut. Das war auch schon der letzte Abend im Hause Riveron. Und am Mittwoch haben mit die beiden Kleinen zum letzten Mal geweckt.
Wir sind weitergezogen, nach Nantes, in das kleine, aber wunderbare Apartement von Hervé, dem Bruder von Philippe. Es liegt nicht weit vom Zentrum und es hat alles was es braucht. Ich habe dort drei Nächte und zwei Tagesanfänge mit meinen Gastschwestern verbracht...nur mit ihnen. Das hat mir richtig Lust gemacht, alleine zu wohnen! Es hat mir nichts ausgemacht, das Geschirr von allen zu spülen, mal mit dem Besen durchzugehen oder die Haare aus dem Abfluss zu fischen. Ich habe Vertrauen in mich, was meine erste Wohnung angeht.
Den Rest vom Mittwoch haben wir genutzt, um ein bisschen Nantes zu besichtigen...ich war mit Elise unterwegs und wir haben uns den Lush, das H&M Geschäft und einen Unterwäsche-Laden angesehen. Am Abend haben wir alle zusammen bis 1 Uhr einen Liebesfilm geguckt.
Am Donnerstag war Karine auf einer Patchwork-Ausstellung. Philippe hat uns ans Meer mitgenommen. Und ich habe die Côtes sauvages gesehen! Nie in meinem Leben, habe ich das Meer mehr geliebt. Keine Hotels, keine Menschen. Nur ein paar Felsen und die rohe Gewalt der Wassermassen, die sich gegen das Festland werfen. Das hat mich wirklich fasziniert.
Am letzten Tag war das Wetter nicht top, als wir von zu Hause los sind...allerdings hat mir etwas anderes die Sonne ins Herz gelassen. Ein Second-Hand-Shop ganz in der Nähe! Während des Besuches des Maschinenmuseums, der wirklich gut war, hatte ich nichts anderes im Kopf, als die Weste, die ich im Laden erspäht hatte. Nach demp Mittagessen konnte ich dann endlich in den Laden rennen und völlig aufgelöst alles an mich reissen und es auch noch kaufen.
Danach war es aber vorbei mit dem Shoppen und wir haben uns mit Marie, Philippe und Hervé ein Naturkundemueseum angeschaut. Danach sind wir noch zwei Stunden durch die Stadt gelaufen, um am Ende vollkommen fertig ins Apartement zu schlurfen. Diesen Abend haben wir keinen Film geschaut.
Das waren meine Ferien, die wirklich sehr schnell vorbei gegangen sind. Morgen muss ich in die Schule. Outch.
Eure (Fast)Französin Annegret

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