Mittwoch, 23. November 2011

Ein Versuch

Es ist verdammt schwer etwas zu schreiben, wenn man nichts und gleichzeitig so viel zu erzählen hat. Man weiss weder womit man anfangen, noch womir man aufhören soll.
Aber man kann wohl sagen, dass es mir gut geht, dass ich wahnsinniges Glück habe und wirklich zufrieden mit allem bin, so wie es ist.
Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich es nach 10 Minuten endlich geschafft habe aufzustehen und nach oben gehe, um mit Elise zu frühstücken. Im Bus mache ich einfach alles, was ich will, ich spreche Deutsch mit Elise, ziehe Grimassen und mache eigenartige Geräusche. Es ist mir egal, weil ich endlich verstanden habe, dass die anderen nicht cooler sind. Wenn man sich selbst weniger wert fühlt, dann unterstützt man auch die Einteilung in 'Klassen' der Menschen. Es sind nicht nur die, die auf die anderen hinabsehen. Es sind auch die, die sich wegducken. Und ehrlich, wir sind schon lange über die Klassengesellschaft hinweg. Ich fühle mich leicht und frei.
Es ist wunderbar, jeden Tag an der Schule anzukommen und eine SMS von Marie zu bekommen. Das alltägliche: Marie: Bist du da? ich: nein, ich bin zu spät :( was haben wir jetzt?
Während der Pause sind wir vor der Schule und ich fühle mich befreit. Befreit vom Druck angestarrt zu werden. Dann starren sie halt. Irgendwann wird sie das langweilen, dann lassen sie es einfach oder sie bewegen ihre Hintern und sind mal ein bisschen sympatisch.
Und das beste ist, wenn ich nach einigen langweiligen oder anspruchsvollen Stunden, endlich das warme Kribbeln in mir spühre, dass mir sagt, dass ich in 10 Minuten Mon Chéri sehen werde.
Das ist vielleicht wirklich eines der besten Dinge, die mir hier passiert sind. Aber man muss schon bemerken, dass ich wirklich Glück habe. Ich meine, wer kann schon von seinem Freund sagen, dass er as Vampir durchgeht. Da jemand vor Jahren auf die Idee gekommen ist, eine Beweisliste anzuführen, wurde mir klar, wie unrealistisch perfekt es doch ist. Dann Vampire sind sehr schön, sehr intelligent, haben blasse Haut und beissen dir in den Hals. Nach diesen Kriterien befinde ich mich jetzt offiziel in der twilight-zone. Kann sich jemand an einen meiner ersten Einträge erinnern, in dem ich erzählt habe, dass das Leben eben nicht so ist wie in twilight? Ich nehme alles zurück! Ich hoffe, dass ich bald mal stolz ein Foto präsentieren kann, aber zur Zeit mangelt es hier wirklich an schönem Licht. Kalt ist es ausserdem. Aber das ist auch keine Katastrophe, da ich ja jetzt immer jemanden hat, der mich wärmt. Dabei sehen wir auch noch gut aus, weil unser Stil aufeinander abgestimmt. Wie aus einer Werbung von The Kooples entsprungen. Ich glaube, im Grund ist er es, der mir das Gefühl gibt so leicht zu sein und der die Welt viel netter macht. Er bringt mich zum Lachen und er besitzt so viel natürliche Charme, dass ich ihn gar nicht mehr loslassen will. Ich muss da aber auch aufpassen, weil mein Hals in der Nähe seiner Zähne leicht in Gefahr schwebt.
Ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Es war das, was mir gefehlt hat. Oder eher. Er ist es, der mir gefehlt hat. Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ich mit allem zufrieden bin, dass ich jede Kleinigkeit an ihm anbete und mir keinen anderen an seinem Platz vorstellen könnte. Der Schwerpunkt meiner Welt ist leicht gekippt und das Gravitationsfeld beginnt sich zu verschieben. Und ich sag euch, es gibt nichts schöneres im Moment.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen