Sonntag, 23. Oktober 2011

letztes Wochenende

La Vogue des noix
Nachdem wir "chez Papie et Mamie" Mittag gegessen haben (sehr gut muss ich dazu sagen, weil das noch eine Rolle spielen wird), wurden wir Kinder auf eine Überraschung entführt. Wir sind ein Stück mit dem Auto gefahren und als wir dann schließlich den Ort Firminy erreichten, war ich die einzige, die nicht wusste, worum es ging. Wir sind dann die Straße enlanggelaufen, die so faszinierend uninteressant war, dass ich meinen Mund nicht mehr zubekam. Aber als dann hinter einer kleinen Biegung etwas Buntes am Horizont auftauchte, war ich in das Geheimnus eingeweiht. Die übertrieben kräftigen Farben und die blinkenden Lichter überall, das Schreien von Menschen, vermischt mit gestörtem Lachen, der Geruch von Zuckerwatte und Churros, bizarre Geräte, die in halsbrecherischer Geschwindigkeit die G-Kräfte ins scheinbar unermessliche steigen lassen. Wir waren auf einem Rummel, der Vogue des noix, einer der bekanntesten Rummel in Frankreich. Meine Kamera wollte nicht mehr stillstehen und schien ein Eigenleben zu entwickeln. Sie zog mich zu dem Zuckerwattestand, wo ein kleiner Junge eine riesige rosafarbene Zuckerwatte aufwickelte, zu dem Karussel, das durch seine Schlichtheit fehl am Platz und dadurch noch schöner war. Doch schließlich gab ich sie dann aus den Händen, denn die Sachen, die Elise und ich gefahren sind, hätten meine Kamera in den nächsten Ort befördert. Gut, da ich sie aber Karine anvertraut hatte, waren die einzigen Opfer meiner adrenalinsucht mein Magen und mein Nacken. Nach diesem im wahrsten Sinne des Wortes torbulenten Nachmittag, sollte noch ein anstrengender Abend folgen.

Une Soirée


Am Abend waren Elise und ich dann zu der Geburtstagsfeier von einem ihrer Freunde eingeladen. Die Feier war in einem kleinen Raum in der nähe einer Grundschule und wir hatten erst Probleme ihn zu finden. Vor dem Saal standen Figuren von der Jungfrau und Joseph und im Raum selber hing ein Kreuz, was mich ein bisschen wunderte. Ich war nicht sicher, ob Joseph und Maria wirklich sehen wollten, was die Jugendlichen da vor ihren Augen trieben. Gut, es war wirklich nicht schlimm, aber der Sangria war nicht von schlechten Eltern. Ich befand mich dann am Höhepunkt des Abends draußen auf einem wackligen Tisch, in der Jacke eines Jungen den ich nicht kannte und an der Seite von Simon, der mich wärmte. Aber alles ganz harmlos und entspannt und für Elise und mich hörte der Abend mit einem "cord a sauter"-Tanz auf. Und das will man ja nicht unterschätzen. Also ich habe an dem Abend ein paar neue Bekanntschaften gemacht und kenne jetzt ein paar Leute mehr von meiner Schule. Trotzdem war es nicht umwerfend und ich hoffe, dass der Geburstag von dem Klassenkameraden von Elise besser wird.


FETE DE LA CHATAIGNE
Das war dann die Sonntagsgestaltung. Wir sind in den naechsten Ort gefahren und haben unser Auro auf einer grossen Wiese abgestellt, die mit weissen Sreifen vollgesprueht war, die als Parkluecken durchgehen sollten. Es gab sogar Menschen in Neongelben Westen, die die Plaetze zugewiesen haben. Um in das kleine Städtchen zu gelangen mussten wir noch den hier unvermeidbaren Aufstieg meistern. Wirklich jeder Ort liegt hier auf einem Hügel und ich wette, nach diesem Jahr hab ich doppelt so viele Muskeln in den Beinen wie vorher. Aber gut, das hält fit und baut ein bisschen das Ergebnis der guten französischen Küche ab. Die durfte ich dann auch noch mal auf der fete de la chataigne genießen. Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber sie haben aus mit einem sirop a la chataigne eine Art kleinen, weichen, saftigen, rosa-braunfarbenen Kuchen gebacken. Der hat mir wirklich das Leben gerettet, nach dem wir die ganze Zeit bach oben steigend, die Stadt besichtigt hatten. Und nun gut, die fete de la chataigne war relativ klein und entsprach dem Bild eines Jahrmarktes mit seinen ganzen Schmuckständen und den Leckereien an jeder Ecke. Nur hier hab es einfach mehr chataignes. Damit beendeten wir dann das Wochenende, dass mir viele Fotos beschert hatte und meine Ferien konnten beginnen.

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