Samstag, 17. September 2011

aufregendes unspektakuläres Leben

Ich hatte in der Woche jetzt richtig viel zu tun und mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich solange nichts mehr in meinen Blog geschrieben hab. Erst mein lieber Papa musste mich drauf aufmerksam machen. Aber jetzt gibts brandneue Infos über mein Leben hier in Frankreich.
Letztes Wochenende waren wir Annecy, einer kleinen Stadt, von uns aus gesehen süd-östlich. Dort fand an dem besagten Wochenende ein Wettrennen bzw. -fahrradfahren statt. Heißt das nicht Biatlon oder so? Naja, auf jeden Fall läuft das so ab, dass immer zwei ein Team bilden. Einer läuft immer und der andere fährt Fahrrad. Und das auf einer Strecke von 48 Kilometern um den See von Annecey herum. Um rechtzeitig dort zu sein, hieß es um 6 aufstehen. Und das an einem Sonntag. Um 7 sind wir dann aufgebrochen und haben noch die Tante eingesammelt, die am Straßenrand eingesammelt. Das klingt lustig. Wie zu erwarten war, bin ich dann auf der 1 1/2 stündigen Fahrt durch die Alpen eingeschlafen und hab nichts von der Landschaft mitbekommen. Um neun waren wir dann ungefähr da und hatten noch eine Stunde Zeit, bis es losgehen sollte. Ich weiß nicht, wie wir das gemacht haben, aber nach gefühlten 10 Minuten haben wir Karine und Philippe zum Abschied gewinkt und ihnen "Bonne Chance" nachgerufen.
Schließlich haben wir uns unserem Schicksal ergeben und sind die 45 Minuten in der brennenden Sonne bis ins Stadtzentrum von Annecy gelaufen. Aber sobald wir den See erreicht hatten, waren uns die Sonne und unsere schmerzenden Füße egal. Ich habe wahrscheinlich noch nie etwas so idyllisches gesehen, wie dieses Fleckchen Erde. Der See ist umringt von Bergen, die sich in sanften Bögen unter dem Himmel wölben. Der See war so klar, dass man auf den Grund schauen konnte und das Wasser sah einladend Frisch aus. An einer Stelle ließen die Berge eine Lücke und man konnte direkt in den strahlendblauen Himmel schauen. Diese Lücke war gefüllt mit weißen Dreicken, die die fehlenden weißen Wolken am Himmel ersetzten. Natürlich hab ich ein Foto gemacht, aber das muss noch entwickelt werden. Dann sind wir weiter gegangen, den kleinen Kanal entlang, wo wir die beängstigend zutraulichen Schwäne gefüttert haben. Schließlich kamen dann die ersten Häuser in Sicht und ich war...ja, ich war entzückt. Diese Stadt hat bei mir die gleichen Gefühle ausgelöst, wie der Anblick eines Katzenbabies. Und ich liebe Katzenbabies! Die Häuser waren alt und die hellbraune Fassade fing schon an zu bröckeln. Die Fenster schienen einen mit ihren offenen Fensterläden ein freundliches Wilkommen zu wünschen. Die Straßen waren gerade und sehr eng. Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil sie vollgestopft mit Menschen waren, die sich die Stände angeschaut haben. Wie als hätte Annecy die Absicht gehabt, mir ein breites Grinsen auf mein Gesicht zu zauber, waren an diesem Tag überall Stände aufgebaut. Natürlich war der Käsestand unumgänglich und wir haben einen rustikalen Käse mit Erdkruste gekauft, der uns später noch Freude bereiten sollte. In Annecy blieb uns dann leider nicht so viel Zeit, wie wir gedacht haben und als wir uns dann ein Eis einverleibt hatten, sind wir so schnell wie möglich wieder zum Star/Ziel des Wettrennens gegangen. Dort haben wir dann Karine und Philippe zugejubelt, als sie ins Zeil kamen. Nachdem wir uns alle ein bisschen abgekühlt hatten, sind wir auch zurückgefahren. Als die Tante dann ausgestiegen ist, hat sie den Käse aus dem Rucksack geholt und uns überlassen. Und jeder, der ein bisschen physikalisches Verständnis hat, kann sich ausmalen, was ein heißer Tag im Rucksack für auwirkungen auf Käse hat, der ein Jahr lang gereift ist. Sagen wir so, wir waren froh als wir aus dem Auto aussteigen konnten.
Ich hoffe, ich hab euch ein bisschen Lesestoff gegeben. ich muss noch ein paar Hausaufgaben machen und will noch mal in die Stadt, um mir ein (supermegatolles) Buch für Latein zu kaufen. Bis später dann.
Eure fleißige Bloggerin

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