Sonntag, 25. September 2011

La musique-beinahe vergessen

Letzten Samstag waren wir auf einem Konzert. Auf dem Konzert von Pascal, einem Bruder von Philippe. In dieser kleinen Kirche, die im Gegensatz zu anderen Kirchen eigenartig hell wirkte, habe ich gelernt, was Melancholie ist.
Denn Melancholie ist wie eine wunderbare, bitter-süße Sinfonie. Sie lässt deinen Körper schlaff werden und legt sich wie eine weiche, dämpfende Decke auf dich. Sie füllt deinen Kopf aus und du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Es nimmt dich ein, hält dich gefangen in einem Kokon aus Watte. In dir steigt ein Druck auf, ein bekannter Druck, der sich erst um deine Kehle legt und dann hoch in dein Gesicht steigt und sich unter die Augen legt. Du musst weinen, aber du bist nicht traurig. Du bist so vollkommen glücklich und es ist so schön, dass du diese Schönheit nicht fassen kannst, sie nicht in dir halten kannst. Und um nicht zu bersten, so angefüllt, sucht sie sich ein kleines Schlupfloch und läuft in Form einer Träne deine Wange hinunter.
Dieser Moment war unbeschreiblich. Ich saß einfach nur da und habe der Musik zugehört, unfähig auch nur eine Bewegung zu machen. Die Zeit floss schnell an meinem Kokon vorbei, ohne dass ich auch nur eine Sekunde vergehen gespürt hab. Mir glitzerten Tränen in den Augen und mir wurde bewusst, dass es auch gute, wunderbare Dinge gibt, die die Menschen gemacht haben. Wie die Musik, sie von einer so vollkommenen Schönheit ist, dass man beinahe sowas wie Weltschmerz empfindet, nur andersrum. Weltglück sozusagen.

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